
Wie alles begann. Teil 1
Teil 1
Wie eigentlich bin ich so geworden, wie ich jetzt bin?
Diese und viele weitere Fragen gehen wir in diesem Blog auf den Grund.
Um überhaupt zu erklären, wie ich so geworden bin, wie ich jetzt bin, müssen wir einige Jahre in die Vergangenheit zurück – genau genommen ins Jahr 2002.
Mit dem Thema LGBTQ+ oder Homosexualität konnte ich damals so gar nichts anfangen. Wie es nun mal war, haben wir das Leben draußen verbracht – nicht vor dem Fernseher, der Konsole oder dem PC. Als Teenager sind wir nach der Schule mit unseren Freunden um die Häuser gezogen, waren auf Spielplätzen, sind auf Bäume geklettert oder haben den Nachbarn Streiche gespielt. Damals war das überhaupt kein Problem – heute, na ja, muss man damit leider sehr vorsichtig sein.
Also, wir haben uns bei Freunden getroffen, waren bei schönem Wetter schwimmen und viel draußen unterwegs. Natürlich hatten meine Freunde in diesem Alter schon ein Gespür für Geschlechter entwickelt – und wie es eben so ist, waren auch wir als Teenager ständig damit beschäftigt, Mädchen zu begutachten. Das klingt zwar jetzt sehr abgedroschen, aber als Teenager hat man sich dabei nicht viele Gedanken gemacht.
Während meine Freunde immer mal wieder dem weiblichen Geschlecht hinterhergeschaut oder hinterhergepfiffen haben – mit Kommentaren wie: „Die hat aber einen schönen Po“ (jedoch meist anders ausgedrückt) –, war das Ganze für mich irgendwie weltfremd. Es hat mich einfach nicht wirklich interessiert. Das fand ich, zugegebenermaßen, schon sehr merkwürdig. Aber ich war jung und habe mir zu diesem Zeitpunkt erst mal gar nichts dabei gedacht.
Aber merkwürdig war es schon gewesen…
Auch dieses Jahr verging immer schneller, jedoch habe ich mir langsam Gedanken darüber gemacht, warum ich eigentlich nicht so bin wie meine Freunde.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch als Kinder/Teenager bereits Zugang zum Internet – aber damals, zu Zeiten, als es noch kein DSL gab, mussten wir immer warten, bis unsere Eltern ein angefangenes Telefonat beendet hatten, bevor wir überhaupt ins Internet gehen konnten.
Ja, so war das damals.
Also begann ich damit zu recherchieren, wie es sein kann, dass ich nicht so bin wie meine Freunde.
Auch wenn die Inhalte damals eher selten den Kern getroffen haben, stieß ich auf eine Seite, zu der laut Beschreibung nur Jungs im Alter von 15 bis 30 Jahren Zugang hatten.
Naja, dort habe ich mich natürlich – ohne das Wissen meiner Eltern – registriert und konnte darüber nun einige Inhalte finden, die mir meine wohl lang ersehnte Antwort geben würden.
Im Teenealter habe ich schließlich festgestellt, dass es neben den „normalen“ Verhaltensweisen auch eine Gesellschaft gab, die – leider auch zu diesem Zeitpunkt – häufig verhöhnt wurde.
Mir wurde also klar, dass ich offensichtlich schwul bin.
Das wiederum erklärte auch, warum ich Mädchen zu diesem Zeitpunkt nicht anziehend fand.
Schreibe einen Kommentar